Anwendungsdetails
Hocheffiziente Abdichtungskonzepte für Fenster
Monolithische Außenwand
„Stein auf Stein“ – diese als Mauerwerk bezeichnete monolithische Bauweise für massive Wände ist in Deutschland seit Jahrhunderten flächendeckend vertreten. Mit der Energiekrise der 1970er-Jahre und den nachfolgend steigenden energetischen Anforderungen schien sie plötzlich passé zu sein. Inzwischen bringen aber die Hersteller neue hochdämmende Steine und thermisch getrennte Sturzkonstruktionen auf dem Markt. Für den Neubau bedeutet das vielseitige Chancen. Bei der Sanierung bestehender Gebäude ist jedoch besondere Vorsicht geboten. Isothermen- und Feuchteberechnungen sind hier empfehlenswert.
Wir zeigen Ihnen, wie man Fenster fachgerecht abdichtet:
Wärmedämmverbundsystem-Fassade (WDVS)
1957 in Berlin zum ersten Mal eingesetzt, gehört das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) mittlerweile zu den meistgebauten Fassadentypen in Deutschland. Europaweit werden Wärmedämmverbundsysteme jährlich an rund 170 Mio. m² Fassadenfläche eingesetzt. Die Funktionsweise der WDVS-Fassade wird gut durch eine der ursprünglichen Bezeichnungen beschrieben: Thermohaut. Vor der tragenden Wand wird ein System aus einer Dämmschicht, einer Putzträgerschicht und einer Oberflächenschicht angebracht. Zur Wärmebrückenreduzierung liegen die Fenster häufig in einer Ebene mit dem Dämmsystem – also vor der massiven Wand. Um Schwachstellen zu vermeiden, ist eine genaue Abstimmung der Schnittstellen notwendig. Unser Archiv versammelt die wichtigsten Hinweise für eine luftdichte Abdichtung und optimalen Schallschutz.
Massive zweischalige Außenwand
Zweischalige Mauerwerkkonstruktionen sind besonders in Norddeutschland weit verbreitet. Die Vormauerschale – bekannt als Klinkerfassade – erfüllt hier nicht nur ästhetische Funktionen. Die Verblendung schützt die dahinterliegende Dämmebene und die tragende Mauerwerksschale. Eine fachgerechte Abdichtung der Fensteranschlüsse muss dieser Funktionsverteilung gerecht werden: außen schlagregendicht an die Klinkerschicht angeschlossen, sauber und ohne Hohlräume an die Dämmschicht angebracht und innen lückenlos luftdicht. Machen Sie sich mit den bewährten Konzepten vertraut.
Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)
Eine besondere Ausführungsvariante der zweischaligen Außenwand ist die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF). Die Wärmedämmung befindet sich hier außen auf der tragenden Wand, sodass eine lückenlose und wärmebrückenarme Ausführung entsteht. Für die geforderte Energiebilanz des Gebäudes bietet diese Konstruktionsart dank ihrer großen Anpassungsfähigkeit besondere Vorteile. Jedoch ist insbesondere für die Fenstermontage in der Dämmebene eine detailreiche Planung notwendig und es sollten zudem Sicherungsmaßnahmen während der Bauphase eingeleitet werden. Umfassende Hinweise zu den gängigen Vorgehensweisen finden Sie in unserem Archiv.
Außenwand in Holzbauweise
In Nordamerika und Skandinavien ist der Holzrahmenbau die häufigste Bauweise für ein- und zweigeschossige Wohnhäuser. In Mitteleuropa verbreitete er sich mit dem Aufkommen von Fertighäusern in Holztafelbauweise und gewinnt so rasch an Popularität. Eine Reihe von Vorteilen hat diese Bauweise mittlerweile auch im anspruchsvollen Eigenheimbau hoffähig gemacht: Holzrahmenbauten lassen sich besonders schnell und kostengünstig errichten, gleichzeitig bieten sie gute Wärmedämmwerte und damit einen geringen Energieverbrauch. Auf der anderen Seite sind die verwendeten Materialien jedoch sehr feuchteempfindlich. Umso wichtiger ist eine fachgerecht ausgeführte Abdichtung – insbesondere im Bereich der Fensteranschlüsse und der Luftdichtheitsschicht.